Shinson Hapkido unterscheidet sich vom „normalen“ Sport dadurch, dass alle drei Grundkräfte (Ki) des Menschen ganz bewusst zusammen trainiert und ausgebildet werden (innere und äußere Schulung)


Lp6 der Körper mit dem Ziel: Gesundheit und Vitalität
Lp7 Atem-und Lebenskraft mit dem Ziel: Energie und Lebensmut
Lp8 Herz und Geist mit dem Ziel: (Selbst-) Bewusstsein und Lebensfreude.


Jedes Training enthält spezielle Elemente, die diese drei Grundkräfte stärken und harmonisieren. Ein ganzheitliches Training wie Shinson Hapkido kann helfen, viele Zivilisationsbeschwerden zu lindern oder zu beseitigen. Heutzutage haben die meisten Menschen die Verbindung zur Natur bzw. zu einer natürlichen Lebensweise verloren. Dies führt zu Stress, Unausgeglichenheit, Aggression oder Depression, Einsamkeit, Angst vor dem Altern und vielfältigen psychosomatischen Beschwerden. Jeder Mensch verfügt jedoch über eine natürliche Selbstheilungskraft, die durch ein geeignetes Training reaktiviert werden kann. Durch ein ausgewogenes Training von Körper und Geist kann man sich selbst als Teil der Natur und des Universums erkennen und sich seiner ursprünglichen Stärke wieder bewusst werden.

Shinson Hapkido wird auf der Basis von „fünf Lehrmethoden“ (Oh Sang)
unterrichtet und trainiert.


Midum Midum
Yeey Yeey
Innae Innae
Giomson Giomson
Sarang Sarang

Meditation (Myong Sang)
Zu Beginn und am Ende jeder Shinson Hapkido-Trainingsstunde bietet Myong Sang den Praktizierenden die Möglichkeit, sich im Sitzen (zumeist), Stehen oder Liegen innerlich und äußerlich zu entspannen. Dies gelingt den Trainierenden, indem sie ihre Körper in eine entspannte Position bringen, die Atmung fließen lassen und sich auf den Augenblick konzentrieren. Ein weiteres Ziel der Meditation ist es, sich selbst im Zusammenhang allen Lebens wahrzunehmen und das Wesen der Dinge zu erkennen.


Atemtechniken zur Energiestärkung (Danjeon Hohupbop/Ki-Doin)
Atmung bedeutet Leben und beeinflusst die Gesundheit. Daher wird der Atmung beim Shinson Hapkido besonderes Augenmerk geschenkt. Atmen wird bewusst erlebt und kann gezielt zur Lenkung und Stärkung der Lebenskraft (Saeng Ki) eingesetzt werden. Dabei fördern gezielte Übungen Organe bzw. Körperregionen sowie die Harmonisierung von körperlichen Kreisläufen (Blut, Lymphen, Hormone). Neben der Stabilisierung der körperlichen Ebene wird gleichzeitig die seelisch-geistige Ebene gefördert und ausgeglichen. In diesem Sinne wird auch die Stimme im Training verwendet. Sie hilft, den Bewegungen Ausdruck zu verleihen und sie zu verstärken.


Hand-& Fußtechniken (Sugi– & Jok Sul)
basieren auf Abwehr- und Angriffstechniken traditioneller koreanischer Kampfkünste. Neben den Aspekten der Selbstverteidigung haben sie starke Wirkungen auf die Gesundheit. Sie wirken vitalisierend, Gleichgewicht und Koordination werden gestärkt. Gemäß der asiatischen Gesundheitslehre enden und beginnen bestimmte Energiebahnen (Meridiane) in Händen und Füßen. Ihre Aktivierung wirkt auf das Wohlbefinden des ganzen Menschen. Alle Techniken im Shinson Hapkido beziehen hinsichtlich Aufbau und Ausführung die gesundheitlichen Wirkungen immer mit ein.


Fallübungen (Nakbop)
Das Training von Fallübungen hat sehr vielfältige Wirkungen. Jeder Mensch kann lernen, weich und geschmeidig (wie eine Katze) zu fallen und zu rollen. Der Kontakt mit dem Boden wirkt wie eine Massage auf Muskel und Organe. Gleichzeitig werden Ängste abgebaut und das Selbstbewusstsein gesteigert.


Partnerübungen (Yaksok Daeryeon)
Bei dieser Art Training werden die oben angeführten Techniken als Übungen mit einer oder mehreren Partner/innen durchgeführt. Diese werden mit Hebeln und Wurftechniken verbunden und folgen sie Bewegungsprinzipien, wie man sie auch in der Natur findet: Fluss, Kreis und Anpassung. Es wird nicht gegeneinander gearbeitet, sondern die Kraft der Partner umgewandelt. Dadurch lernt man, sich selbst zu schützen und im Notfall zu verteidigen. Dies hilft, Ängste im Umgang abzubauen. Durch den natürlichen Charakter der Bewegungen wird nicht die Konfrontation eingeübt, sondern der konstruktive Umgang. Dabei werden auch hier die Techniken so trainiert, dass sie einen gesundheitsfördernden Charakter erhalten (z.B. können Hebeltechniken so angewendet werden, dass nicht Gelenke verletzt werden, sondern wie eine Art Akupressur oder Druckmassage wirken).


Bewegungen nach der Natur und mit Gegenständen
(Hyong, Gigu Sul) Ein Formlauf (Hyong) bezeichnet festgelegte Abläufe, die Bewegungen der Natur aufgreifen. Er wirkt wie ein Tanz, bei dem Bewegung, Atmung und innere Bilder miteinander harmonisiert werden. Als Erstes studiert man die Kranichform, die durch große und elegante Bewegungen charakterisiert wird, gleichzeitig positiv auf Gleichgewichtsgefühl und Verdauung wirkt. Aber nicht nur Tiere, auch andere Bewegungen wie Wind oder Regen werden als Inspiration genutzt. Man lernt, die Natur genau zu beobachten und zu verstehen. Dadurch kann man den achtsamen Umgang mit ihr lernen. ähnlichen Zielen dienen Bewegungen, die mit Gegenständen wie Stöcken oder Fächern ausgeführt werden. Voraussetzung ist innere Reife und Ruhe. Deshalb werden sie erst ab der Fortgeschrittenen-Stufe unterrichtet.


Bruchtest

Bruchtests sind oft spektakuläre Aktionen in Kampfkunst-Vorführungen. Dabei werden dicke Bretter oder sogar Steine mit der bloßen Hand oder anderen Körpertechniken zerschlagen. Hierbei kann leicht der Eindruck entstehen, dass das Ziel die Zerstörung des Materials ist. Die eigentliche Intention des Bruchtests besteht aber darin, die "innere Mauer" von Angst, Zweifel, Widerstand und Schwäche zu durchbrechen und Selbstvertrauen und Mut zu gewinnen.
Ein Bruchtest erfordert, dass man körperliche Kraft, Lebensenergie, Herz und Geist verbindet und auf das Ziel konzentriert. Dann entsteht eine enorme Energie, die innere und äußere Mauern zerbrechen kann.



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